Damit das Naturschutzgebiet Herzogenmatt seinen naturschützerischen Wert langfristig erhält ist eine Hege und Pflege nötig. Die Wiesen müssen gemäht, die Gebüsche und aufkommenden Bäume geschnitten und die Weiher gereinigt werden.

Verwaldung

Würde das Gebiet nicht gepflegt, hätten wir in wenigen Jahren (wie an vielen Orten der Schweiz) wieder Wald und die Artenvielfalt ginge verloren.

Faulschlamm

In Gewässern lagern sich tote Pflanzen und Organismen ab. Dies führt zur Faulschlammbildung.
Es besteht so die Gefahr, dass dabei aller Sauerstoff aufgebraucht wird. Dies führt zu einem anaeroben Zustand, zu einem biologisch toten Gewässer.

Verlandung

Schema der Verlandung eines Weihers in mehreren Schritten

Vordringende Uferpflanzen und wuchernde Wasserpflanzen führen zur natürlichen Verlandung eines Gewässers. Die Weiher würden immer kleiner und mit der Zeit würden sie ganz verschwinden. (Verlust der freien Wasserfläche)

Fehlende Eigendynamik

Der Natur fehlt heute die Dynamik (Erosion, Überschwemmung, Sedimentation, Wind, Frass durch Grossäuger etc.) - diese muss durch die Pflege künstlich ersetzt werden.

Naturschutzgebiete sind nur Kleinlebensräume mit künstlicher Vielfalt.

Pflegekonzept

  • Reinigung der Weiher alle 3 – 5 Jahre (Entfernen des Faulschlamms und der überwuchernden Vegetation)
  • Schnitt der Gebüsche alle 3 Jahre – oder nach Bedarf
  • Abräumen der Wiesen (Mahd) – jährlich (Ziel ist auch eine Ausmagerung der Wiesen)
  • Pflege des Waldsaums und des Waldes (Naturwald)
  • Die Ausführung erfolgt nach dem Prinzip der „patch-dynamics“ (Mosaik-Pflege) d.h. gewisse Teile bleiben unberührt andere werden total ausgeräumt.

Wer macht was

  • Der Stiftungsrat beschliesst jährlich das Konzept
  • Ein verantwortlicher Betreuer erstellt das Hegekonzept und leitet die Arbeiten
  • Gemeindarbeiter leisten das maschinelle Abräumen der Wiesen und Gebüsche und pflegen das Wegnetz
  • Spezielle Arbeiten (z.B. Weiherpflege) werden an Spezialisten vergeben
  • Die Gemeinde Binningen und Sponsoren garantieren ein jährliches Budget
  • Der Förderverein unterstützt finanziell die Hege (Passivmitglieder) – die Aktiven leisten an 7 Samstagen im Jahr Arbeitseinsätze im Gebiet

Ohne Pflege verliert ein Biotop rasch seinen naturschützerischen Wert.