Bauernhof im Säuwinkel1922 Ernst Bühler baut im „Säuwinkel“ einen Bauernhof und bewirtschaftet auf der ehemaligen Waldlichtung eine 250 a grosse Gemüsekultur. Um die Kulturen bewässern zu können wurde 1927, dort wo jetzt die Kiesweiher (A3) stehen, ein Pumpenhaus mit einem Wasserreservoir gebaut. Auch ein Weiher bestand schon damals: er diente als Feuerweiher. Sonst aber sah der Säuwinkel ganz anders aus als heute: der Hang stieg flach gegen den weiter zurückversetzten Wald hin an. Als Anfang der 60er‑Jahre eine Starkstromleitung für die Stadt Basel durch das Gebiet gebaut werden sollte, entschloss sich die Familie Bühler zur Aufgabe des Landwirtschaftsbetriebes.

1962  wurde das Gebiet von der Gemeinde Binningen erworben. Zunächst wollte man hier einen Schiessstand errichten. Es diente dann einer Gärtnerei, als Werkhof für ein Tiefbauunternehmen und als Lagerplatz für die Gemeinde.
Vor allem aber wurden hier ca. 25'000 m3 Strassenaushubmaterial deponiert, wodurch das Relief des ehemaligen Landwirtschaftslandes völlig verändert wurde. Dann wusste niemand mehr so recht, was mit dem Gebiet anzufangen sei. Die Herzogenmatt wurde zum billigen Ablagerungsplatz und verwaldete zusehends.

1978 Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Gemeinderat Peter Rentsch, die das Gebiet sanieren wollte, beschloss die Idee eines Naturschutzgebietes weiter zu verfolgen. Um das Vorhaben auch wirklich realisieren zu können wurde zugleich auch eine Organisationsstruktur geschaffen. Ein Stiftungsrat gegründet am 5.9.1979, übernahm Planung und Management, ein Patronatskomitee sorgte sich um die Finanzierung und ein Förderverein sollte Pflege und Erhaltung des Gebietes sicherstellen.

1979 Nachdem Prof. Heinz Durrer ein Gestaltungskonzept erarbeitet hatte, konnte die Idee in die Tat umgesetzt werden. Gemeinde- und Einwohnerrat Binningen überliessen der Stiftung Mitte 1979 das Areal der Herzogenmatt zu einem symbolischen Beitrag von Fr. 1.00 pro Jahr auf unbestimmte Zeit.
Am 10. November 1979 erteilte der Kanton Baselland die Baubewilligung. Von den ca. Fr. 200'000, die der Bau des Naturschutzgebietes schliesslich kostete, steuerte die Einwohnergemeinde rund die Hälfte, die Bürgergemeinde und der Kanton Baselland je Fr. 10'000 bei. Auch das BUWAL und andere Sponsoren halfen bei der Finanzierung.

1980 Baubeginn

Im Frühling 1980 wurde mit dem Bau begonnen. Zunächst mussten die noch vorhandenen Gebäude abgerissen und das Gelände gerodet werden. Danach wurden die Weiher ausgehoben und mit blauem Lehm oder Beton abgedichtet, das Weierbächli im Bereich der Weiher verschoben und ein Damm dazwischen errichtet, mit Kalkblöcken und Mergel das Ödlandbiotop gestaltet und die Wege gebaut. Im Herbst folgten die Bepflanzung und das Aussetzen der ersten Tiere. Prof. H. Durrer und C. Thilges (Ingenieurbüro Gruner) leiteten die Arbeiten. Bei den Arbeiten waren nicht nur Bauunternehmen (Musfeld, Rudin, Glanzmann), sondern auch Binninger Schulklassen, Sandoz-Lehrlinge, Medizinstudenten, Mitglieder des Fördervereins, Pfadfindergruppen und Gemeindearbeiter beteiligt. Seit Abschluss dieser Haupt-Bauetappe kamen immer wieder Neuerungen dazu. So entstanden neue Flachwasserweiher, ein neues Pumpensystem für den Hauptweiher und ein Ausmagerungskonzept für die Wiesen.

Bau des Grossweihers
Bild vom Bau der Grossweiheranlage 1980

1988 Weiterer Ausbau des Gebiets (Kleinweiher), Bau des Gerätehauses

1991 Vernetzungskonzept entlang des Weierbächlis

1997 Erneuerung der Tümpel mit Betonschalen 1. Etappe

1998 Erneuerung der Tümpel mit Betonschalen 2. Etappe, Bachkaskade

1998 Der Grossweiher wird total geleert und erhält eine Betonschale. Trennung vom Bachzufluss und Wasserpumpe. Der Grossweiher wird nur noch von Regenwasser gespeist.

1999 Aufnahme des Naturschutzgebiets Herzogenmatt in das Inventar der Amphibienlaichplätze von nationaler Bedeutung (IANB)

2003 Vernetzungsprojekt Dorenbach
Bau weiterer Weiher

2004 Erneuerung eines weiteren Weihers mit Betonschale.
Neues Weg- und Pflegekonzept
Jubiläumsfeier 25 Jahre Herzogenmatt, Neue Broschüre und Informationstafeln im Naturschutzgebiet
Erste Webseite des Naturschutzgebiets Herzogenmatt

2007 Die Bürgergemeinde Binningen errichtet einen Waldlehrpfad, der auch durch das Gebiet des Naturschutzgebiets Herzogenmatt führt. Die neue Aussichtsplattform im Südhang ist über den Waldlehrpfad zu erreichen. Sie bietet einen wunderbaren Ausblick über den grossen Weiher und das Naturschutzgebiet.

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Panoramaaufnahme von der Aussichtsplattform im Südhang

2008 Erneuerung der Brunnenanlage und Betonieren eines weiteren Kleinweihers als Trittsteinbiotop im Vernetzungskonzept.

2009 Bau eines weiteren Kleinweihers (Trittsteinbiotop) im Vernetzungskonzept (Ziegelei Allschwil)

2011 Ausbau und Betonierung von Kleinweihern im Vernetzungskonzept (Weierbächli). Totalleerung und Reinigung des grossen Weihers.

2012 Der grosse Weiher verliert Wasser. Er wird teilgeleert und repariert. Dabei werden auch die letzten Graskarpfen eingefangen, die schon kurz nach der Totallerung und Reinigung im Weiher ausgesetzt wurden.

2013 Erstellen von drei weiteren Kleinweihern im Vernetzungskonzept Weierbächli - Gymnasium Oberwil - Ziegelei Oberwil

2014 Bau von zwei weiteren Vernetzungsweihern im Gebiet Hintere Allmend, östlich der Oberwilerstrasse - Bau von weiteren 10 Weihern im Gebiet Hintere Allmend, westlich der Oberwilerstrasse.

2015 Weihersanierunganierung im oberen, südöstlichen Teil der Herzogenmatt, Fällung der Eschen auf Grund des Eschentriebsterbens (Eschenwelke beobachtet seit 2008)

2016 Bau des Weiherbiotops Ziegelhof, letzter Schritt des Vernetzungskonzepts von Prof. em. Heinz Durrer aus dem Jahr 1990, Diverse Weihersanierungen im Naturschutzgebiet Herzogenmatt

2017 Fertigstellung des Weiherbiotops Ziegelhof, Weihersanierungen im Kaskadenbereich

2018 Einbau von Becken für die Gelbbauchunke an verschiedenen Standorten

2022 Bau des Weiherbiotops Tiefenbrunn in der Vernetzung Herzogenmatt - Oberwil