Ein weiterer Weiher erhält eine Betonschale

Beim Aufbau des Naturschutzgebietes Herzogenmatt vor bald dreissig Jahren, im Jahr 1979, wurde ein Vernetzungskonzept für Feuchtbiotope entwickelt. Prof. H. Durrer zeigte schon damals auf, dass eine Vernetzung der bestehenden Biotope durch  Wanderkorridore die Biodiversität weitgehend erhält oder sogar vergrössert.

Der Weiher südlich der Herzogenmatt erhält eine Betonschale

Bald schon wurde die Verknüpfung der Herzogenmatt entlang des Weierbächlis bis zum Gymnasium und zur Ziegelei in Oberwil entworfen und teilweise realisiert. Kleine Tümpel sind als Serie hintereinander geschaltet und haben sich über die Jahre bewährt. Im Jahr 2002 konnte die Verbindung dem Dorenbach entlang Richtung Ziegelei Allschwil und in südlicher Richtung gegen die Hintere Allme geschaffen werden. Die Idee war, die ersten beiden Weiher durch einen Aushub im Lehm zu gestalten.
Der Weiher gegenüber dem Hubertus-Schiessstand musste aber 2003 betoniert werden, denn alle Versuche diesen Tümpel dicht zu bekommen scheiterten. Noch heikler war der Weiher südlich der Herzogenmatt. Wir hatten das ‚Glück’, eine Quelle anzustechen. Immer wieder floss auch dieser Tümpel aus. Spezielle Folien dichteten nur kurze Zeit, denn Mäuse durchstiessen diese und das natürlich ausgerechnet im Frühjahr, wenn unzählige Laichballen der Grasfrösche und Laichschnüre der Kröten darin waren. Vom Landbesitzer, Herr H. Werner vom Paradieshof Allschwil, erhielten wir die Erlaubnis, auch diesen Weiher mit Beton abzudichten.

Seit 2004 lag dieses Projekt auf dem Tisch, aber erst jetzt, am Dienstag 18. November 2008, konnte es realisiert werden. Auch jetzt sah die Wettervorhersage alles andere als günstig aus für diese Arbeit. Wir zeigten uns aber optimistisch und schritten zur Tat. Die Mitarbeiter des Werkhofs Binningen bereiteten am Montag alles vor. Am Dienstag ab 08:00 Uhr stampften fünf Aktive des Fördervereins und zwei Fachkräfte vom Werkhof bereits die erste Ladung Magerbeton ein. Als Zubringer vom Allmendweg zum Weiher diente ein kleiner Raupenlader, unter umsichtiger Führung eines weiteren Mitarbeiters. Auch der Lastwagen, auf welchem der Beton angeliefert wurde, stand immer wieder planmässig zum Leeren bereit. Alles ging sehr schnell und flott voran. Bald schon konnten die Armierungseisen in der mit Beton ausgekleideten Mulde fixiert werden und zur Mittagszeit durfte die letzte Ladung Beton eingegossen und fachmännisch verarbeitet werden. Leider setzte ab 11:00 Uhr Regen ein, wodurch die Knochenarbeit zusätzlich erschwert wurde. – Eigentlich rechneten wir mit dem Abschluss des Betonierens bis gegen den Abend; dank dem tollen Einsatz konnten wir jedoch schon im frühen Nachmittag die Arbeiten beenden. Jetzt ist auch dieser neue Tümpel bereit für die im Frühjahr laichenden Frösche und Kröten. Auch die Pflege wird nun viel einfacher, weil wir jetzt mit Maschinen den Weiher ausräumen können, wenn das in einigen Jahren notwendig wird.

An dieser Stelle möchte ich den motivierten, begeisterten und kompetenten Mitarbeitern vom Werkhof sowie Herrn Durrer und den Aktiven des Fördervereins, welche alle tatkräftig zugegriffen haben, herzlich danken.

(Text: H. U. Jundt, erschienen im Binninger Anzeiger am 27. 11. 2008)