Die Vernetzung der Herzogenmatt mit dem Biotop auf dem ehemaligen Ziegeleiareal in Oberwil ist noch nicht durchgehend, doch besteht sie schon seit einiger Zeit dem Weierbächli entlang bis zum Weierbächli Brüggli.
Einige undichte Folienweiher entlang der Verbindung nach Süden konnten im letzten Jahr durch Betonweiher ersetzt werden. Die Amphibien haben die Betontümpel längst bevölkert. Auch jetzt sind die Grasfrösche und die Kröten hier beim Laichen. Weitere Folienweiher auf dem Grundstück des Paradieshofs entlang dem Weierbächli sollten saniert werden. Diese Weiher liegen im schattigen, mit Gebüschen überwachsenen Gebiet gegenüber den Familiengärten Paradies. Für die Amphibien wäre mehr Sonne wünschenswert. Den Gebüschsaum bis zum Bach entfernen würde einen grossen Verlust an Lebensraum bedeuten. Für die Amphibien ist dies ein wichtiger Lebensort mit genügend Schlupfraum im Hochsommer und Winter. Es blieb nur ein Neubau der Weiher. Werkhofmitarbeiter haben unter der Leitung von Prof. H. Durrer neue, kleine, flache Betonweiher angelegt. Durch die neue Gestaltung ist dieser Teil der Vernetzung ein grosser Gewinn für Tiere und Pflanzen. Mit etwas Glück können wir die angesiedelten Laubfrösche im Gebiet halten und deren Bestand mit den angebotenen, neuen Laichbecken langzeitlich sichern.
Der Europäische Laubfrosch ist eine der Arten, die in unserer entwässerten Landschaft ums Überleben kämpft. In Binningen galt er bis zur Wiederansiedlung vor zwei Jahren als ausgestorben. Die eingesetzten Frösche stammen aus der Aufzuchtstation in Riehen. Im späten Sommer 2012 konnte Herr Durrer rund hundert Jungfrösche aussetzen. Im Frühsommer können wir in den lauen Abendstunden dann dem Liebeslied der Laubfroschmännchen zuhören. Bereits letztes Jahr quakten in diesem Winkel einige Laubfrösche. Die Lockrufe der Männchen sind etwa gleich laut wie das Bellen eines Schäferhundes!
Die neuen Weiher und deren Umgebung lassen sich jetzt bedeutend einfacher pflegen. Die Dynamik durch Pflege sichert zahlreichen Amphibien ihren Fortpflanzungsort. Viele dieser Tiere suchen feindfreie Lebensräume auf. Das können wir nun in diesem Abschnitt anbieten.
(Text Hans-Ulrich Jundt erschienen im Binninger Anzeiger Nr. 11, März 2013)