Micromys minutus

Im Rahmen eines Wiederansiedlungsversuchs wurde ein kleineres Gehege im Bereich C1 für Zwergmäuse eingerichtet. Die Zwergmäuse wurden von H. Durrer, der sich seit langer Zeit mit dem Projekt Arche Noah für die Erhaltung von bedrohten Kleintieren in der Region engagiert, in das Gehege eingebracht. Sie fühlten sich im Gehege wohl und vermehrten sich. Die Zwergmäuse wurden später freigelassen und Zwergmausnester, die bei Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet gefunden wurden zeigen, dass sich die Zwergmäuse im Naturschutzgebiet Herzogenmatt verbreitet haben.

zwergmaus
Zwergmaus (Foto H. Durrer)

Die Zwergmaus gehört zur Familie der Langschwanzmäuse und ist mit 5-6 cm Körpergrösse eines der kleinsten Nagetiere (nebst der Birkenmaus) und wiegt etwa 5-8 Gramm. Zwergmäuse ernähren sich hauptsächlich von Gras- und Getreidesamen und Insekten. Mit ihrem Greifschwanz, der etwa die Länge ihrer Körpergrösse hat, klettern sie geschickt in Schilf- Seggen- und Röhrichtbeständen, die zu ihrem Hauptlebensraum gehören.

Aus Gräsern bauen sie Kugelnester, die zwischen den Halmen eingeflochten werden. Bis zu sechsmal jährlich werfen die Weibchen bis zu max. 8 Junge (meist 4-6), die bei der Geburt nur ein Gramm wiegen und bereits nach etwa 10-12 Tagen das Nest verlassen und in weniger als 3 Wochen auf sich selbst gestellt sind. Mit 5-6 Wochen sind die Zwergmäuse geschlechtsreif. Männchen werden von Weibchen nur zur Paarung in ihrer Nähe geduldet. Nach der Paarung werden die Männchen oft aggressiv vertrieben. Die Weibchen ziehen die Jungen selbst auf.

Zwergmäuse überwintern in Erdlöchern oder unter Schilfhaufen und ernähren sich im Winter hauptsächlich von tierischer Kost. Sie werden max. 18 - 20 Monate alt, wobei die Männchen oft ein höheres Alter als die Weibchen erreichen und auch die Sterblichkeitsrate der Weibchen höher ist als der Männchen.