Der grosse Weiher im Herbst
Bild des grossen Weihers Bereich A2

Weiher sind Lebensräume, die durch Dynamik geprägt sind: Sie entstehen natürlicherweise periodisch, verändern sich ständig und verschwinden wieder.

Dynamik bei der Entstehung

Weiher entstanden früher entlang von Fluss‑ und Bachläufen, wenn der Auenbereich periodisch überschwemmt wurde oder wenn Flussschlingen (Mäander) durch fortschreitende Erosion als Altarme abgetrennt wurden. In Lössgebieten wie dem Allschwiler‑Plateau konnten sich Feuchtstellen auch dort bilden, wo Wasser stauende Lehmschichten zutage traten.

Zonation

Jede Wasserpflanze ist an eine bestimmte Wassertiefe angepasst. Pflanzen, die in der gleichen Tiefe vorkommen gruppieren sich zu einer Vegetationszone. Die Abfolge solcher Zonen vom seichten zum tiefen Wasser nennen wir Zonation. Durch Anpassung an unterschiedliche Wassertiefen entwickelte sich so eine grosse Artendiversität.

zonation

Dynamik während des Bestehens

Verlandung

Die abgestorbenen Wasserpflanzen, Blätter des umgebenden Waldes oder die Zufracht der Bäche bilden Schlamm und heben den Grund des Weihers laufend etwas an. Damit verändern sich die Lebensbedingungen für die Pflanzen. Jede Vegetationszone weicht in die noch günstige Wassertiefe aus und rückt so langsam gegen die Weihermitte vor. Mit der Verkleinerung des Weihers nimmt die Artendiversität ab. Schliesslich verschwindet der Lebensraum vollkommen.

Heute fehlt die Dynamik der Flüsse, um neue Weiher entstehen zu lassen. Die dynamischen Prozesse der Verlandung hingegen bleiben.

Der grosse Weiher im Frühherbst
Grossweiher im Frühherbst

Steckbrief Grossweiher

Die Wassertiefe ist der bestimmende Umweltfaktor.

  • Sie bestimmt Verteilung von Pflanzen und Tieren (Zonation)
  • Sie bestimmt die Lichtverhältnisse: Da die Wassertiefe in der Herzogenmatt nur max. 2m beträgt, können Pflanzen den ganzen Weiher besiedeln.
  • Sie bestimmt die Wassertemperatur mit: Die flachen Uferbereiche werden stärker erwärmt.

Wir unterscheiden drei verschiedene Lebensbereiche: Freiwasserzone, Uferzone, Bodenzone.

Untergrund des grossen Weihers: ursprünglich Löss‑Lehm, seit 1999 Beton.

Beton hat sich im Naturschutzgebiet Herzogenmatt als Schalen für Weiher sehr bewährt. Lehm oder Folien sind über längere Zeit untauglich, da sie durch Wurzelwuchs von oben oder Tierfrass von unten undicht werden. Betonweiher können sehr gut geleert und im Gegensatz zu Folienweihern leichter gereinigt werden, um der Verlandung der Weiher vorzubeugen.