Amphibienschutz im siedlungsnahen Raum um Basel (CH), 40 Jahre Erfahrung in Bau und Pflege von Weiherbiotopen

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26 Seiten, 1.86 MB

Erschienen in den Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaften beider Basel 15 (2014)

Zusammenfassung: Das Vorgehen beim Bau von 20 anthropogenen Naturschutzgebieten von 1965–1999 im Raum Basel (CH) wird beschrieben. Dabei wurden als Besonderheit die Gebiete für den Besucher erschlossen. Die nun über 40 Jahre Erfahrung mit den Biotopen erlaubt eine Wertung der verschiedenen Bauweisen und der nötigen Hegeeingriffe.

Es zeigt sich, dass nach 20–30 Jahren eine Ausräumung der Vegetation und des sich abgelagerten Faulschlammes am Boden unabdingbar notwendig wird, um anaerobe Verhältnisse und damit gekoppelt den Rückgang der Amphibienbestände zu verhindern. Folienweiher und Lehmweiher, aber auch Bentonit und Stabilitkalk zeigen Probleme, weil das Rhizomgeflecht der Pflanzen nicht entfernt werden kann. Zudem werden die Weiher dabei oft undicht. Der Betonweiher ist hingegen maschinell begehbar, und die Pflanzen können leicht wieder auf die Pflanzbecken reduziert werden. Da der Amphibienweiher stets fischfrei zu halten ist, wird auch dieses Problem leicht lösbar. Leider sind die meisten Biotope durch Düngestoffeintrag eutroph. Bei anaerobem Zustand bildet sich am Boden Faulschlamm, der entfernt werden muss. Wenn der Weiher keine Wasserzufuhr braucht (geschlossenes System), kann die Verschlammung reduziert werden. So ist die Betonbauweise in der Schlussbilanz die beste Lösung (pflegeleicht, oligotroph). Der Bau des Spezialbiotops «Tümpelwanne» wird beschrieben. 5 der 20 Biotope wurden in das «Inventar der Amphibienlaichplätze von Nationaler Bedeutung der Schweiz» (IANB) aufgenommen. Durch die fortschreitende Fraktionierung der Lebensräume wird eine Spontanbesiedlung unmöglich. Hier ist eine Wiedereinbürgerung mit Aufzuchten aus Laich die letzte Chance. Ein solcher erfolgreicher Versuch wird am Beispiel des Laubfrosches beschrieben. Der Aufbau von Metapopulationen als Endziel des Schutzes, wird an zwei Beispielen dargelegt.